Bandbreite: Ein zentraler Faktor beim Internetschluss
Ohne Internetverbindung sind Unternehmen heutzutage meist nicht mehr arbeitsfähig. Das Internet ist fest verankert im Alltag. Dies beginnt beim Onlinebanking, geht über die Kommunikation via E-Mail und reicht bis zur Cloud, in der alle Unternehmensdaten gespeichert sind.
Ein Punkt, der beim Thema Internetanbindung oft zu wenig Aufmerksamkeit erhält, ist die Bandbreite. Die Bandbreite, oder englisch Bandwidth, beziffert die Geschwindigkeit der Verbindung und gibt an, welche Datenmenge in einer bestimmten Zeit übertragen werden kann.
- 1 Messung der Bandbreite – in diesen Einheiten wird die Geschwindigkeit gemessen
- 2 Internet im Alltag von Unternehmen – so viel Bandbreite wird benötigt
- 3 Herausforderungen und Einschränkungen – das sollten Unternehmen berücksichtigen
- 4 Bandbreiten und Anschlussarten für Unternehmen – diese Optionen gibt es
- 5 Fazit zur Bandbreite bei Internetverbindungen
1 Messung der Bandbreite – in diesen Einheiten wird die Geschwindigkeit gemessen
Bei der Bandbreite und den Übertragungsgeschwindigkeiten gibt es verschiedene Einheiten. Dies trägt zur Verwirrung bei. Durch neue Technologien hat sich dieser Bereich zudem in den vergangenen Jahren enorm verändert. So sind durch 5G und Lichtwellenleiter inzwischen Transferraten möglich, die vor wenigen Jahren noch in weiter Ferne lagen.
Die Geschwindigkeit eines Internetanschlusses wird in der Regel mit MBit/s beworben. Diese Einheit gibt an, wie viel Megabit pro Sekunde übertragen werden können. Bei 16 MBit/s sind dies dementsprechend 16 Megabit. MBit/s ins gleichbedeutend mit Mbps, dies ist die Abkürzung im englischen Sprachgebrauch für Megabit per second.
Eine weitere Einheit sind MB/s. Dies steht für Megabyte per Second. MBit/s und MB/s sind nicht das Gleiche. Oft wird MBit/s mit Megabyte pro Sekunde verwechselt. Es handelt sich jedoch um unterschiedliche Einheiten. Ein Mbps entspricht einer Million Bits pro Sekunde. Bei einem MB/s liegt die Übertragung hingegen bei einem Megabyte. Ein Megabit oder Mbps entspricht 125 KB. Ein 16 MBit/s DSL-Anschluss ist somit in der Lage, maximal 2 Megabyte in der Sekunde zu übertragen. Eine Internetverbindung mit 50 MBit/s hat dementsprechend eine Bandbreite von 6,25 Megabyte in der Sekunde.
Zu unterscheiden ist weiterhin zwischen Upload und Download. Die Anbieter werben in der Regel mit der Download-Geschwindigkeit. Im gewerblichen Bereich ist jedoch der Upload mindestens ebenso wichtig, denn dieser legt fest, mit welcher Geschwindigkeiten Daten in das Internet, zum Beispiel in die Cloud, übertragen werden.
Abhängig ist die Maximalbandbreite von der eingesetzten Technik. Entscheidend sind die Kabel, die bei der Übertragung der Daten zum Einsatz kommen. Hier unterscheidet sich der Bereich der Frequenz, die zur Verfügung steht. Gemessen wird dieser Frequenzbereich in Hertz (Hz). Kupferkabel für VDSL haben zum Beispiel eine Frequenz von maximal 12.000 Hz. Bei Glasfaser liegt diese hingegen bei bis zu 50 GHz. Das ermöglicht dementsprechend mehr Übertragungsbandbreite.
2 Internet im Alltag von Unternehmen – so viel Bandbreite wird benötigt
Wie wichtig die Bandbreite der Internetverbindung ist, zeigt sich erst im Alltag. Viele Arbeiten, die täglich anfallen, erfordern eine Verbindung zum Internet. Damit wird auch Bandbreite beansprucht, wobei die Auslastung von der jeweiligen Aufgabe abhängt.
Es gibt zahlreiche Anwendungen, die eine Mindestbandbreite erfordern. Ist diese nicht vorhanden, dann wird die Arbeit erheblich gestört. Dies beginnt bei der IP-Telefonie, die noch vergleichsweise wenig Auslastung im Netzwerk erzeugt. Bei einem reinen Audiogespräch liegt die Auslastung bei etwa 0,1 Mbit/s im Download und dem Upload.
Bereits deutlich anspruchsvoller sind Videogespräche. Durch Mobile Work und das Homeoffice sowie moderne Kundenbetreuung gehören Videotelefonate und auch Konferenzgespräche mit Videoübertragung zum Alltag dazu. Hier wird die Verbindung schnell mit fünf bis acht Mbit/s im Download und 0,5 Mbit/s im Upload oder mehr belastet. Dies hängt auch von der Videoqualität ab, denn Videoübertragungen in 720p oder 4K benötigen deutlich mehr Bandbreite.
Dann gibt es Aufgaben, bei denen die Bandbreite einen Einfluss auf die Dauer hat. Dies sind vor allem Übertragungen von Daten. Hier zeigt sich sehr schnell, welchen Einfluss die Übertragungsgeschwindigkeit hat. Bei einem DSL-Anschluss mit 16 Mbit/s, der einen Upload von 1 Mbit/s bietet, dauert es rund 160 Minuten, bis die Datenübertragung von einem Gigabyte abgeschlossen ist. Steht hingegen ein Upload mit 40 Mbit/s zur Verfügung, benötigt der gleiche Datentransfer weniger als vier Minuten.
3 Herausforderungen und Einschränkungen – das sollten Unternehmen berücksichtigen
Anhand der Beispiele zeigt sich, wie wichtig eine schnelle Internetanbindung ist und welche Auswirkungen dies auf die Arbeit hat. Im Arbeitsalltag ist Zeit ein kritischer Faktor. Wenn ein Upload Stunden in Anspruch nimmt, dann liegt in dieser Zeit auch die Arbeit nieder.
Zu berücksichtigen ist außerdem, dass sich alle Mitarbeitenden die Internetverbindung teilen. Wenn dann mehrere Datentransfers, Videotelefonate und andere Arbeiten online gleichzeitig erfolgen, ist die verfügbare Kapazität schnell begrenzt und der Datenfluss verlangsamt. Dies wirkt sich negativ auf alle Mitarbeitenden aus. Videogespräche brechen ab oder selbst ein kleinerer Datentransfer benötigt auf einmal mehrere Stunden.
Es ist weiterhin damit zu rechnen, dass die Anforderungen an die Infrastruktur und die digitale Kommunikation in den nächsten Jahren noch weiter steigen. Die fortschreitende Digitalisierung und Strategien wie Cloud-only erfordern einen Ausbau der Kapazitäten. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bereits heute mit entsprechenden Lösungen zu planen, die auch in naher Zukunft nicht die Entwicklung einschränken. Besonders der Upload spielt hier eine zentrale Rolle.
4 Bandbreiten und Anschlussarten für Unternehmen – diese Optionen gibt es
Es gibt mittlerweile einige Optionen, wie sich ein Internetanschluss realisieren lässt. Für die Anbindung des Büros bietet sich grundsätzlich nur eine feste, kabelgebundene Verbindung an. Zwar bieten mobile, also kabellose, Techniken wie LTE und 5G ebenfalls hohe Bandbreiten an, jedoch sind diese Verbindungen weniger zuverlässig und stabil.
DSL ist die Option, die fast überall in Deutschland verfügbar ist. Als Standard hat sich hier DSL mit 16 MBit/s etabliert. Die Abdeckung liegt hier bei etwa 98 Prozent. Zu berücksichtigen ist, dass bei DSL 16000 der Download zwar 16 MBit/s beträgt, der Upload hingegen zwischen 1 und 2,4 MBit/s liegt. Gerade wenn mehrere Nutzer simultan Daten in das Internet übertragen, macht sich die niedrige Übertragungsgeschwindigkeit bemerkbar. VDSL und das Vektoring ermöglichen heutzutage bis zu 250 MBit/s im Download. Eine Ausnahme bildet das SHDSL. Hierbei erfolgt eine symmetrische Übertragung der Daten. Somit bieten Download und Upload immer die gleiche Kapazität.
Die zweite Option ist Glasfaser. Diese Anschlusstechnik wird auch als Lichtwellenleiter bezeichnet. Glasfaser ermöglicht deutlich höhere Bandbreiten als DSL. Jedoch muss in vielen Fällen ein Anschluss gelegt werden, was häufig Erdarbeiten erfordert. Die maximale Bandbreite hängt auch davon ab, ob das Glasfaserkabel bis in das Gebäude gelegt wird (FTTB/H) oder nur bis zum Verteilerkasten auf der Straße (FTTC). Glasfaser ermöglicht Bandbreiten im Download von bis zu 1.000 MBit/s. Auch der Upload ist mit maximal 500 MBit/s sehr hoch. Durch die spezielle Übertragungstechnik mit Lichtwellen ist ein Abfangen der Kommunikation besonders schwer, sodass Glasfaser einen hohen Datenschutz gewährleistet.
Als dritte Möglichkeit für einen kabelgebundenen Anschluss steht noch Kabel zur Verfügung. Im Gegensatz zu Glasfaser liegen diese Kabel in den meisten Fällen bereits, was einen günstigen Anschluss ermöglicht. Kabel bietet höhere Übertragungsgeschwindigkeiten als DSL, wobei bis zu 250 MBit/s möglich sind. Der Upload hingegen ist deutlich schwächer. Hier sind 25 bis 40 MBit/s realistisch. Die Geschwindigkeiten können jedoch durch lokale Gegebenheiten schwanken.
5 Fazit zur Bandbreite bei Internetverbindungen
Die Bandbreite spielt eine zentrale Rolle bei der Interverbindung. Die moderne IT-Infrastruktur, die auf Cloud-Lösungen und digitaler Telekommunikation basiert, benötigt entsprechend leistungsstarke Internetanschlüsse.
Gerade wenn mehrere Mitarbeitende gleichzeitig das Internet nutzen oder hohe Datenmengen übertragen werden, muss der Internetanschluss entsprechende Bandbreiten bereitstellen. Bei der Wahl des Anschlusses ist dabei vor allem der Upload wichtig, denn hier gibt es große Unterschiede bei der Leistung. Der Upload beeinflusst alle Aktionen, bei denen Daten ins Internet übertragen werden. Dazu gehören Übertragungen von Dateien in die Cloud, die täglichen Backups auf einer Cloud-Lösung und auch Videogespräche.
Für Unternehmen sind deshalb in erster Linie Glasfaseranschlüsse interessant. Diese bieten nicht nur viel Download-, sondern auch ausreichend Upload-Kapazität. Außerdem ist es bei Glasfaser möglich, die Leistung in der Zukunft noch weiter auszubauen. Andere Technologien wie DSL oder Kabel sind bereits heute am Leistungslimit, was die technische Seite betrifft.
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